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Radioaktivität

Im Erdboden und auch in Baumaterialien sind Stoffe wie Uran und Thorium enthalten, in deren Zerfallsreihen das radioaktive Edelgas Radon vorkommt, das an die Wohnraumluft abgegeben wird. Radon kann sich an Staubteilchen und an Wassertropfen anreichern und so radioaktive Aerosole bilden, die bei ungelüfteten Räumen eine Strahlungsbelastung für die Lunge darstellen können. In der Bundesrepublik geht man davon aus, dass die Strahlenbelastung in Wohnräumen um etwa 37 % höher ist als im Freien. In der Baubiologie werden in der Regel die radioaktiven Zerfälle pro Zeiteinheit, nämlich der Äquivalentdosisleistung Nanosievert pro Stunde (nSv/h,) und Radon in Becquerel pro Kubikmeter Luft (By/m³) gemessen.

Radioaktivität ist zum Teil kosmischen und zum Teil terrestrischen Ursprungs. Die natürliche Radioaktivität ist über Brüchen, Verwerfungen, Schluchten und magnetischen Gesteinen besonders hoch, über dem Meer hingegen sehr gering.

Hohe Radioaktivität finden wir in so genannten Tiefengesteinen wie Granit, Basalt und vulkanischen Tuffen (Bims und Trass), niedrige Radioaktivität in Kalken und Gipsen.

Durch die Verwendung von industriellen Reststoffen in Baumaterialien, wie Hochofenschlacke (Verhüttungsprozess), Rotschlamm (Aluminiumherstellung) und Chemiegips (Phosphatproduktion), kann die Strahlenbelastung sehr anwachsen.

In Form von Hochofenschlacke, Schlackensteine, Kunstbims, Schlackenwolle, Bimsbeton, Bimshohlblocksteine, Chemiegips und Chemiegipsplatten können Baustoffe mit erhöhter Radioaktivität noch heute im Handel sein.

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